Katzen fotografieren klingt oft einfacher, als es ist. Du willst ein schönes Bild machen – und genau in dem Moment springt sie weg, dreht den Kopf oder verzieht sich unters Sofa. Wer Katzen kennt, weiß: Sie machen, was sie wollen.
Gerade das macht sie aber auch zu so spannenden Fotomotiven. Ihr Charakter, ihre Bewegungen, ihre neugierigen Blicke – all das lässt sich mit der Kamera einfangen, wenn man ein bisschen Geduld mitbringt und weiß, worauf es ankommt.
In diesem Artikel zeige ich dir meine besten Tipps, wie du deine Katze so fotografierst, dass echte Lieblingsfotos entstehen. Ob drinnen oder draußen, in Ruhe oder voller Action – mit ein paar einfachen Tricks klappt das garantiert besser.
Katzen fotografieren mit Geduld: So entstehen echte Lieblingsmotive

Wenn du Katzen fotografieren willst, brauchst du vor allem eins: Zeit. Katzen lassen sich nicht dirigieren wie ein Model. Sie machen nur mit, wenn sie Lust dazu haben – und das ist oft der Moment, in dem du nicht aktiv eingreifen willst, sondern einfach beobachtest.
Statt die Kamera sofort zu zücken, nimm dir ein paar Minuten, um deine Katze zu beobachten. Was interessiert sie gerade? Ist sie verspielt, schläfrig oder neugierig? Diese kleinen Hinweise helfen dir, den richtigen Moment vorherzusehen.
Die besten Fotos entstehen oft dann, wenn die Katze sich unbeobachtet fühlt. Also: Kein hektisches Rumlaufen, keine ruckartigen Bewegungen. Setz dich ruhig hin, Kamera in der Hand, Finger am Auslöser – und warte.
Hier ein paar Tipps, wie du mit Geduld schöne Szenen einfängst:
- Lieblingsplätze kennen: Ob Fensterbank oder Kratzbaum – hier fühlt sie sich sicher.
- Routine nutzen: Viele Katzen haben feste Tageszeiten, an denen sie besonders aktiv oder entspannt sind.
- Nicht stören: Wenn sie ruhig daliegt oder gähnt, ist das oft ein schöner Moment für ein natürliches Porträt.
Geduld heißt auch, viele Fotos zu machen – und später in Ruhe die besten auszuwählen. Nicht jedes Bild muss perfekt sein. Aber unter zehn normalen Aufnahmen kann genau das eine Foto dabei sein, das du am Ende rahmst.
Kameraeinstellungen für Katzenfotos: Schärfe, Licht und Bewegung meistern
Wenn du Katzen fotografierst, musst du oft schnell reagieren. Eine falsche Einstellung – und das Foto ist verwackelt oder unscharf. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Kamera ein bisschen besser verstehst und weißt, was in welchen Situationen hilft.
Am wichtigsten ist die Belichtungszeit. Sie sollte kurz genug sein, um Bewegung einzufrieren – besonders wenn deine Katze gerade spielt oder sich schnell bewegt. Eine gute Ausgangseinstellung ist 1/250 Sekunde oder kürzer.
Auch die Blende spielt eine Rolle. Eine offene Blende (z. B. f/2.8 oder f/4) sorgt für schöne Hintergrundunschärfe, lässt aber weniger Spielraum beim Schärfebereich. Das kann toll aussehen, wenn du gezielt auf die Augen fokussierst.
Bei wenig Licht hilft ein höherer ISO-Wert. Versuch aber, nicht über ISO 1600 zu gehen, sonst wird das Bild schnell körnig. Viele moderne Kameras schaffen heute aber auch bei ISO 3200 noch brauchbare Ergebnisse.
Am besten nutzt du den Einzelfeld-Autofokus und stellst auf die Augen der Katze scharf. Das ist der Punkt, auf den der Blick des Betrachters zuerst fällt – und der muss sitzen.
Wenn du diese Grundeinstellungen beherrschst, kannst du dich mehr auf das Motiv konzentrieren – und weniger auf technische Probleme.
Natürliches Licht statt Blitz: So gelingen Katzenfotos ohne Stress
Katzen reagieren oft empfindlich auf grelles Licht. Ein Blitz kann sie erschrecken oder blinzeln lassen – und das sorgt für unnatürliche Bilder. Besser ist es, mit dem vorhandenen Licht zu arbeiten.
Natürliches Licht wirkt weicher und schmeichelt dem Fell. Besonders morgens und abends – zur sogenannten „goldenen Stunde“ – bekommst du ein warmes, angenehmes Licht. Wenn du drinnen fotografierst, ist ein Platz am Fenster ideal. Dort hast du genug Licht, ohne künstliche Quellen zu brauchen.
Vermeide direktes Sonnenlicht, das harte Schatten werfen kann. Besser ist helles, indirektes Licht. Ein dünner Vorhang vor dem Fenster wirkt wie ein natürlicher Diffusor und macht das Licht noch weicher.
Wenn es mal etwas dunkler ist, versuch es mit einem lichtstarken Objektiv oder erhöhe den ISO-Wert leicht. Lieber ein bisschen Bildrauschen als ein geblitztes Foto, das deiner Katze unangenehm ist.
Auch bei wenig Licht gilt: ruhig bleiben, nicht überbelichten – und lieber etwas nachbearbeiten, als mit Gewalt Licht ins Bild zu bringen. So bleibt deine Katze entspannt – und das sieht man auch auf dem Foto.
Katzen auf Augenhöhe fotografieren: Die richtige Perspektive finden

Die Perspektive entscheidet oft darüber, ob ein Katzenfoto einfach nur nett aussieht – oder richtig beeindruckt. Wenn du deine Katze von oben fotografierst, wirkt sie kleiner und distanzierter. Gehst du aber auf Augenhöhe, entsteht Nähe und Ausdruck.
Mach es dir ruhig auf dem Boden bequem. Knie dich hin, leg dich seitlich oder halte die Kamera knapp über dem Boden. So siehst du die Welt aus der Sicht deiner Katze – und genau das macht das Bild spannend.
Diese Perspektive hat noch einen Vorteil: Du kannst besser auf die Augen fokussieren, was dem Bild mehr Leben gibt. Die Augen sind bei Tierfotos oft der wichtigste Punkt. Wenn sie scharf sind, verzeiht der Betrachter kleine Fehler im Rest des Bildes.
Manchmal lohnt es sich auch, die Kamera leicht schräg zu halten oder ungewöhnliche Blickwinkel auszuprobieren – zum Beispiel von hinten durch eine geöffnete Tür oder durch ein Fenster. Solche kleinen Experimente bringen oft überraschend gute Ergebnisse.
Hintergründe gestalten: So lenkst du den Blick auf deine Katze
Ein unruhiger Hintergrund kann ein gutes Foto schnell ruinieren. Zu viele Farben, Gegenstände oder Muster lenken vom eigentlichen Motiv ab – deiner Katze. Deshalb lohnt es sich, schon vor dem Auslösen auf den Hintergrund zu achten.
Am besten funktionieren ruhige, einfarbige Flächen. Eine helle Wand, eine Decke oder ein Stück Stoff können schon ausreichen. Wenn du draußen fotografierst, achte darauf, dass im Hintergrund keine störenden Elemente wie Mülltonnen, Autos oder Zäune zu sehen sind.
Ein schöner Effekt entsteht, wenn der Hintergrund leicht unscharf ist. Das erreichst du durch eine große Blendenöffnung (z. B. f/2.8 oder f/4) und ausreichend Abstand zwischen Katze und Hintergrund. So bleibt deine Katze scharf im Fokus, während der Rest weich verschwimmt.
Auch Farben spielen eine Rolle. Wenn deine Katze dunkles Fell hat, funktioniert ein heller Hintergrund gut – und umgekehrt. So entsteht ein klarer Kontrast, der das Motiv besser zur Geltung bringt.
Ein gut gewählter Hintergrund unterstützt das Bild, ohne selbst im Mittelpunkt zu stehen. Er schafft Raum für dein Motiv und sorgt dafür, dass der Blick des Betrachters genau dort landet, wo er hingehört.
Bewegung einfangen: Actionreiche Spielszenen fotografisch festhalten
Katzen sind schnell, wendig und manchmal unberechenbar. Gerade beim Spielen ergeben sich oft die lebendigsten Motive – aber sie zu fotografieren ist eine echte Herausforderung. Wenn du Bewegung einfangen willst, brauchst du das richtige Timing und die passende Technik.
Wähle eine kurze Belichtungszeit, am besten 1/500 Sekunde oder schneller. So kannst du selbst schnelle Bewegungen einfrieren, ohne dass das Bild verwackelt. Wenn du eine Serienbildfunktion an deiner Kamera hast, nutze sie. So bekommst du mehrere Aufnahmen in kurzer Zeit und erhöhst die Chance auf ein gutes Foto.
Achte darauf, dass genug Licht vorhanden ist. Spielsequenzen lassen sich am besten bei Tageslicht fotografieren – entweder draußen oder in einem hellen Raum. Wenn du drinnen fotografierst, öffne Vorhänge und nutze möglichst viel natürliches Licht.
Ein Trick ist, mit einem Spielzeug zu arbeiten, das du mit einer Hand bewegst, während du mit der anderen fotografierst – oder du lässt jemand anderen mit der Katze spielen. So kannst du dich voll auf die Kamera konzentrieren.
Versuche, die Bewegung vorauszuahnen. Katzen wiederholen oft bestimmte Bewegungen beim Spielen. Wenn du diese erkennst, kannst du im richtigen Moment auslösen – und genau das ist der Unterschied zwischen einem Schnappschuss und einem beeindruckenden Actionfoto.
Outdoor-Katzen fotografieren: Tipps für Fotos im Freien

Wenn deine Katze nach draußen darf, hast du viele spannende Möglichkeiten für besondere Bilder. Das natürliche Licht, unterschiedliche Hintergründe und echte Bewegungsfreiheit sorgen für abwechslungsreiche Motive – aber auch für ein paar Herausforderungen.
Draußen sind Katzen oft abgelenkt. Sie jagen Insekten, klettern oder verschwinden im Gebüsch. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Kamera immer griffbereit hast und schnell reagieren kannst. Ein Zoomobjektiv kann hilfreich sein, um auch auf Abstand gute Bilder zu machen, ohne die Katze zu stören.
Achte auf Sicherheit. Nähe zu Straßen, andere Tiere oder Menschen können die Situation für die Katze stressig machen – und damit auch das Fotografieren erschweren. Ein geschützter Garten oder eine ruhige Ecke im Park ist ideal.
Die besten Lichtverhältnisse draußen findest du morgens oder abends. In der Mittagszeit ist das Licht oft zu hart und wirft starke Schatten. An bewölkten Tagen hast du weiches Licht – perfekt für natürliche Aufnahmen ohne starke Kontraste.
Auch im Freien gilt: Beobachten und abwarten. Wenn du nicht hetzt und deine Katze ihr Ding machen lässt, bekommst du die authentischsten Bilder. Und genau darum geht es – die Katze so zu zeigen, wie sie wirklich ist.
Katzenfotos bearbeiten: Natürliche Optimierung mit Gefühl
Ein gutes Katzenfoto entsteht beim Fotografieren – aber ein bisschen Bearbeitung holt oft noch das Beste heraus. Wichtig ist, dass du dabei den natürlichen Look erhältst. Deine Katze soll so aussehen, wie sie wirklich ist, nicht wie ein künstlich bearbeitetes Model.
Beginne mit den Grundlagen: Helligkeit, Kontrast und Weißabgleich. Gerade bei Innenaufnahmen hilft ein leichter Helligkeitsschub, um Details besser sichtbar zu machen. Der Weißabgleich sorgt dafür, dass das Fell nicht zu gelblich oder bläulich wirkt.
Achte besonders auf die Augen. Sie sind der Blickfang im Bild und dürfen ruhig ein wenig hervorgehoben werden. Ein leicht erhöhter Kontrast oder etwas mehr Klarheit im Augenbereich kann viel bewirken – ohne übertrieben zu wirken.
Wenn der Hintergrund zu unruhig ist, kannst du ihn dezent abdunkeln oder weichzeichnen. Das lenkt den Blick zurück auf das Motiv. Auch kleinere Störungen wie Staubflusen oder unscharfe Objekte lassen sich mit dem Reparaturwerkzeug entfernen.
Vermeide starke Filter oder extreme Farblooks. Katzenfotos leben von Natürlichkeit und Persönlichkeit – und genau die soll durch deine Bearbeitung unterstrichen, nicht verändert werden. Weniger ist hier oft mehr.
Dieses Buch hat mir selbst geholfen, neue Blickwinkel zu entdecken – besonders bei schnellen Tieren wie Katzen.
Fazit: Katzen fotografieren braucht Zeit, Gefühl und Neugier
Katzen fotografieren ist keine Wissenschaft – aber es braucht ein gutes Gespür für den Moment, etwas technisches Know-how und vor allem Geduld. Wenn du dich auf deine Katze einlässt und ihre Eigenheiten beobachtest, entstehen ganz von selbst authentische Bilder mit Charakter.
Du musst nicht jede Einstellung perfekt beherrschen oder sofort das perfekte Licht finden. Viel wichtiger ist es, dranzubleiben, zu üben und offen für neue Perspektiven zu sein. Vielleicht stellst du beim Ausprobieren fest, dass dir ruhige Porträts besser liegen – oder du entdeckst deine Freude an dynamischen Spielszenen.
Hast du dich schon mal gefragt, wie sich deine Katze bei Regen verhält? Oder was passiert, wenn du sie in Schwarz-Weiß fotografierst? Genau solche Fragen führen oft zu den spannendsten Bildern.
Also: Kamera raus, Zeit nehmen und einfach loslegen. Denn die besten Fotos entstehen oft dann, wenn du sie am wenigsten erwartest.