Jeder kennt sie, doch so mancher Hobbyfotograf weiß vielleicht gar nicht wozu sie eigentlich gut ist: die Gegenlichtblende oder auch Streulichtblende. Schauen wir uns also mal an, wofür eine Gegenlichtblende als gut ist und wann du sie nutzen und in welchen Situationen du lieber auf sie verzichten solltest.
Wann brauche ich eine Gegenlichtblende?
Die Hauptfunktion einer Streulichtblende ist die Vermeidung von Blendenflecken, die durch Streulicht hervorgerufen werden. Das passiert zum Beispiel, wenn du mehr oder weniger direkt in Richtung Sonne fotografierst oder Licht ungewollt seitlich in das Objektiv einfällt. Nicht umsonst heißt das Teil ja Gegenlichtblende bzw. Streulichtblende.
Das ist die Ursache von sogenannten Blendenflecken (Lens Flares), die du sicher schon mal auf dem einen oder anderen Foto entdeckt hast.
Daher kann man auch klar sagen, dass eine Gegenlichtblende in solchen Situationen für eine bessere Bildqualität sorgt. Es sei denn du möchtest die Lens Flares gezielt als Gestaltungselement einsetzen.
Wann sollte ich auf eine Gegenlichtblende verzichten?
Auch wenn ich die Gegenlichtblende eigentlich immer verwende, gibt es doch Situationen, in denen man auf sie verzichten sollte. Das ist z.B. der Fall, wenn du mit dem internen Blitz deiner Kamera fotografieren willst. Durch die Position des internen Blitzes wirst du in den meisten Fällen den Schatten der Gegenlichtblende auf deinem Foto sehen können.
In diesen Fällen einfach die Gegenlichtblende entfernen, solange du den internen Blitz nutzen möchtest. Du kannst die sie für diese Zeit auch verkehrt herum aufschrauben. Sieht zwar komisch aus, aber sie ist dann nicht im Weg und stört nicht beim Fotografieren mit Blitz.
Hat eine Gegenlichtblende bzw. Streulichtblende sonst noch Vorteile?
Neben der Vermeidung von Streulicht und Blendenflecken bietet die Gegenlichtblende durchaus noch einen weiteren interessanten Vorteil: Sie schützt die Frontlinse deines Objektivs vor Beschädigung.
Gerade beim Transport oder wenn du deine Kamera über der Schulter hängen hast, kann es schnell mal passieren, dass du mit dem Objektiv irgendwo anstößt. Und kann nicht nur bei Spiegelreflexkameras oder Systemkameras mit Wechselobjektiven passieren, sondern auch bei den von mir so gemochten Bridgekameras.
Ich habe meine Lumix FZ1000 gern griffbereit im Fotorucksack mit seitlicher Öffnung zum Entnehmen der Kamera. Dabei habe ich oft nicht mal den Objektivdeckel drauf. Dafür aber als Schutz die Gegenlichtblende montiert.
Und bisher gab es da nie Probleme, Kratzer oder ähnliches.
Welche Gegenlichtblende sollte ich verwenden?
Da ist die Antwort sehr einfach: am besten die Streulichtblende, die der Objektivhersteller für die Verwendung dieses Objektivs vorgesehen hat.
Grundsätzlich muss man zwischen zwei Bauformen unterscheiden. Es gibt zylindrische Gegenlichtblenden oder solche die ausgeschnitten sind. Manche nennen diese auch nierenförmig oder tulpenförmig.
Welche Variante ist nun aber die richtige? Es hat schon einen Grund, warum es verschiedene Bauformen gibt. Die ausgeschnittenen Gegenlichtblenden kommen in erster Linie bei kurzen Brennweiten zum Einsatz. Weitwinkelobjektive oder Ultraweitwinkelobjektive wären hierbei zu nennen.
Der Grund ist einfach: Bei einer sehr kurzen Brennweite kann es passieren, dass du die Ränder deiner Gegenlichtblende auf dem Foto sehen könntest. Im Gegensatz dazu spielt das beim Teleobjektiv keine Rolle. Aus diesem Grund werden hier auch fast immer zylindrische Gegenlichtblenden verwendet.
Und dann gibt es ja auch noch die Festbrennweiten. Hier bieten die Objektiversteller perfekt passende Streulichtblenden an, die genau auf die jeweilige Brennweite abgestimmt sind. Bei einer Festbrennweite kannst du nicht zoomen, dementsprechend muss man da ja nicht flexibel sein.
Zusammenfassung und Fazit
Es spricht, bis auf die Ausnahmesituation mit dem Blitz, nichts dagegen die Gegenlichtblende immer montiert zu haben. Du vermeidest Streulicht und ungewollte Blendenflecken auf deinen Fotos. Außerdem wirken deine Bilder kontrastreicher. Insgesamt also eine Verbesserung der Bildqualität.
Am besten funktionieren die Original-Gegenlichtblenden der Hersteller, da die perfekt auf das jeweilige Objektiv abgestimmt sind. Aber auch baugleiche Alternativen anderen Hersteller können ein günstiger Ersatz sein. Hier solltest du dich aber über die Qualität vor dem Kauf informieren.