Eiffelturm nachts fotografieren – Darum ist es verboten!

Der Eiffelturm ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Welt und zieht jährlich Millionen von Besuchern nach Paris. Besonders beeindruckend ist der Anblick des Eiffelturms bei Nacht, wenn das Wahrzeichen in einem Meer von Lichtern erstrahlt. Viele Menschen möchten diesen magischen Moment mit ihrer Kamera festhalten und den Eiffelturm nachts fotografieren, um eine bleibende Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Doch genau hier lauert eine Überraschung: Das Eiffelturm nachts fotografieren ist tatsächlich verboten – zumindest in bestimmten Fällen.

In diesem Artikel erfährst du, warum es rechtlich problematisch sein kann, den Eiffelturm nachts zu fotografieren, welche Konsequenzen drohen können und wie du dennoch schöne Erinnerungsfotos machen kannst, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen.

Besonders für Anfänger, die vielleicht noch nicht mit den Feinheiten des Urheberrechts vertraut sind, ist es wichtig, sich dieser Regeln bewusst zu sein, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Warum ist das Fotografieren des Eiffelturms nachts verboten?

Eiffelturm nachts fotografieren - Darum ist es verboten

Auf den ersten Blick mag es überraschen, dass das Eiffelturm nachts fotografieren problematisch sein könnte. Schließlich ist der Eiffelturm ein öffentliches Wahrzeichen und tagsüber darf er ohne Einschränkungen fotografiert werden. Doch sobald die Sonne untergeht und die berühmte Lichtinstallation des Eiffelturms eingeschaltet wird, ändert sich die rechtliche Lage.

Der Grund liegt im Urheberrecht. Die Lichtershow, die den Eiffelturm bei Nacht so einzigartig macht, ist nämlich als Kunstwerk urheberrechtlich geschützt. Diese Lichtinstallation wurde 1985 von Pierre Bideau, einem renommierten französischen Lichtdesigner, entworfen. In Frankreich und den meisten anderen Ländern gilt, dass künstlerische Werke – dazu zählen auch Lichtinstallationen – bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers urheberrechtlich geschützt sind. Da Bideau noch lebt, ist sein Werk weiterhin durch das Urheberrecht geschützt.

Das bedeutet konkret, dass jede Veröffentlichung eines Fotos des Eiffelturms bei Nacht ohne vorherige Genehmigung eine Urheberrechtsverletzung darstellen kann. Das Verbot betrifft insbesondere die kommerzielle Nutzung solcher Fotos, also zum Beispiel, wenn sie auf einer Website, in sozialen Medien oder in Printmedien veröffentlicht werden, die auf Gewinn ausgerichtet sind.

Die rechtlichen Grundlagen

Um das Verbot, den Eiffelturm nachts zu fotografieren, besser zu verstehen, ist es hilfreich, einen genaueren Blick auf die rechtlichen Grundlagen zu werfen. Im Kern geht es um das Urheberrecht, das den Schutz von künstlerischen Werken regelt. In Frankreich, wie in vielen anderen Ländern auch, besagt das Urheberrecht, dass der Schöpfer eines Kunstwerks das ausschließliche Recht hat, zu entscheiden, wie sein Werk verwendet wird.

Bei der Lichtinstallation des Eiffelturms handelt es sich um ein solches geschütztes Kunstwerk. Obwohl der Eiffelturm selbst bereits 1889 erbaut wurde und somit seit Langem gemeinfrei ist, also ohne urheberrechtlichen Schutz genutzt werden kann, ist dies bei der nächtlichen Beleuchtung nicht der Fall. Diese wurde, wie bereits erwähnt, erst 1985 von Pierre Bideau gestaltet und ist daher noch für viele Jahre urheberrechtlich geschützt.

Der Schutz umfasst nicht nur die direkte Reproduktion, sondern auch jede Art von Verwertung, wie zum Beispiel die Veröffentlichung von Fotos. Insbesondere die kommerzielle Nutzung, also die Verbreitung von Bildern in Medien, auf Websites, in sozialen Netzwerken oder in Werbematerialien, ohne Genehmigung des Rechteinhabers, ist verboten.

Diese Genehmigung einzuholen ist in der Regel mit Kosten verbunden, da sie über die Société d’Exploitation de la Tour Eiffel (SETE) verwaltet wird, die die Rechte an der Lichtinstallation hält.

Das Urheberrecht schützt die wirtschaftlichen Interessen des Künstlers oder des Rechteinhabers, indem es sicherstellt, dass sie von der Nutzung ihres Werks profitieren können. Daher könnte das unberechtigte Eiffelturm nachts Fotografieren, insbesondere wenn die Bilder veröffentlicht werden, rechtliche Schritte nach sich ziehen.

Was passiert, wenn man trotzdem ein Foto macht?

Teilaufnahme vom Pariser Eiffelturm

Obwohl das Verbot, den Eiffelturm nachts zu fotografieren, vielen Menschen nicht bekannt ist, kann das Ignorieren dieser Regel ernsthafte Konsequenzen haben – besonders dann, wenn die Fotos veröffentlicht oder kommerziell genutzt werden. Doch was genau passiert, wenn man trotzdem ein Foto macht und es veröffentlicht?

Wenn du ein Foto des beleuchteten Eiffelturms ohne Genehmigung der Société d’Exploitation de la Tour Eiffel (SETE) veröffentlichst, riskierst du eine Urheberrechtsverletzung. In einem solchen Fall könnte die SETE rechtliche Schritte gegen dich einleiten. Dies könnte von einer Aufforderung zur Entfernung des Bildes über eine Abmahnung bis hin zu einer Klage führen.

Eine Abmahnung könnte dabei mit einer Unterlassungserklärung verbunden sein, die dich dazu verpflichtet, das Bild nicht weiter zu verbreiten und die bereits entstandenen Anwaltskosten zu tragen.

Die Höhe der Strafe oder des Schadensersatzes, den du zahlen müsstest, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Reichweite deiner Veröffentlichung und dem entstandenen Schaden. In extremen Fällen, wenn das Bild in einem größeren kommerziellen Kontext genutzt wurde, könnten die Strafen empfindlich hoch ausfallen. Auch wenn du das Foto nur auf deinen Social-Media-Profilen teilst, könnte dies als Veröffentlichung gelten, die rechtliche Konsequenzen nach sich zieht.

Wichtig ist auch zu wissen, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Das bedeutet, selbst wenn du nicht gewusst hast, dass das Eiffelturm nachts Fotografieren verboten ist, könntest du für eine Urheberrechtsverletzung haftbar gemacht werden.

Daher ist es ratsam, sich im Vorfeld gut zu informieren und im Zweifel auf die nächtliche Fotografie des Eiffelturms zu verzichten, wenn du die Bilder veröffentlichen möchtest. Alternativ könntest du die erforderliche Genehmigung einholen, was jedoch mit Kosten und Aufwand verbunden ist.

Fotografieren des Eiffelturms tagsüber

Im Gegensatz zum Eiffelturm nachts fotografieren ist das Fotografieren des Eiffelturms tagsüber problemlos und ohne Einschränkungen erlaubt. Aber warum gibt es hier einen Unterschied, und worauf solltest du achten, wenn du tagsüber Fotos machen möchtest?

Der Eiffelturm selbst, der im Jahr 1889 von Gustave Eiffel entworfen wurde, ist ein architektonisches Meisterwerk und steht seit Langem als Symbol für Paris und Frankreich. Da das Bauwerk inzwischen über 130 Jahre alt ist, gilt es als gemeinfrei. Das bedeutet, dass das Urheberrecht auf den Eiffelturm selbst abgelaufen ist und er daher ohne rechtliche Einschränkungen fotografiert und die Bilder veröffentlicht werden können. Dies schließt sowohl private als auch kommerzielle Nutzung ein.

Tagsüber ist der Eiffelturm nicht beleuchtet, und es gibt keine künstlerischen Elemente, die unter das Urheberrecht fallen würden. Du kannst also den Eiffelturm aus allen Perspektiven aufnehmen und die Bilder nach Belieben teilen oder verwenden, ohne eine Genehmigung einholen zu müssen. Das macht es einfacher, Erinnerungen an deinen Besuch festzuhalten und diese mit der Welt zu teilen.

Allerdings gibt es dennoch ein paar Dinge, die du beachten solltest:

  1. Respektiere die Privatsphäre anderer Besucher: Der Eiffelturm ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Welt, und es wird oft sehr voll. Achte darauf, dass du beim Fotografieren die Privatsphäre anderer Menschen respektierst und keine unerwünschten Aufnahmen von anderen Personen machst.
  2. Achte auf Sicherheit: Besonders beim Fotografieren aus ungewöhnlichen Perspektiven oder bei Aufnahmen von der Spitze des Turms solltest du stets auf deine Sicherheit achten. Vermeide es, dich oder andere in Gefahr zu bringen, nur um das perfekte Foto zu machen.
  3. Vermeide kommerzielle Aktivitäten ohne Genehmigung: Auch wenn das Fotografieren selbst erlaubt ist, könnten andere kommerzielle Aktivitäten in der Nähe des Eiffelturms, wie der Verkauf von Fotos oder anderen Souvenirs, Genehmigungen erfordern. Wenn du vorhast, deine Fotos für kommerzielle Zwecke zu nutzen, informiere dich im Voraus über die örtlichen Bestimmungen.

Das Fotografieren des Eiffelturms tagsüber ist eine wunderbare Möglichkeit, seine Architektur und die Atmosphäre rund um dieses ikonische Bauwerk festzuhalten. Und das Beste daran: Du kannst deine Fotos bedenkenlos teilen und veröffentlichen.

Alternativen und Tipps

Auch wenn das Eiffelturm nachts Fotografieren urheberrechtlich problematisch sein kann, gibt es dennoch kreative Wege, um beeindruckende Fotos von diesem Pariser Wahrzeichen zu machen, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen. Hier sind einige Alternativen und Tipps, die dir helfen können, das Beste aus deiner Fotografie-Erfahrung herauszuholen:

1. Fotografieren von Aussichtspunkten aus

Statt direkt unter dem Eiffelturm zu stehen, kannst du von weiter entfernten Standpunkten fotografieren, die den Eiffelturm in die städtische Landschaft einbetten. Berühmte Aussichtspunkte wie der Trocadéro-Platz oder die Pont de Bir-Hakeim bieten fantastische Perspektiven. Von diesen Orten aus kannst du die Schönheit des beleuchteten Eiffelturms in den Kontext der Pariser Skyline setzen, ohne dass das gesamte Bild nur den Turm und seine Beleuchtung zeigt.

2. Vermeidung der Lichtershow

Eine weitere Möglichkeit ist es, den Eiffelturm in der Dämmerung zu fotografieren, kurz bevor die Lichter eingeschaltet werden. In der sogenannten „blauen Stunde“, wenn das natürliche Licht langsam verblasst und die Stadt beginnt, sich in Lichtern zu hüllen, kannst du stimmungsvolle Bilder machen. Zu diesem Zeitpunkt sind die rechtlichen Risiken geringer, weil die Lichtinstallation noch nicht in vollem Umfang aktiv ist.

3. Nutze Spiegelungen

Ein kreativer Ansatz ist es, den Eiffelturm nachts über seine Spiegelung in der Seine oder in einer Pfütze zu fotografieren. Diese Art der Fotografie kann sehr künstlerisch wirken und gleichzeitig den urheberrechtlich geschützten Teil des Turms nur indirekt einfangen, wodurch die Risiken minimiert werden. Diese Technik verleiht deinen Bildern einen einzigartigen und oft surrealen Look.

4. Fotografie bei besonderen Anlässen

Es gibt auch spezielle Anlässe, bei denen der Eiffelturm besonders beleuchtet wird, wie zum Beispiel am Nationalfeiertag oder bei besonderen Lichtshows zu festlichen Anlässen. Während auch hier die rechtlichen Beschränkungen gelten, kannst du versuchen, diese Ereignisse aus der Ferne zu fotografieren, um einen Gesamteindruck der Atmosphäre einzufangen.

5. Genehmigung einholen

Wenn du dennoch ein nächtliches Foto des Eiffelturms direkt veröffentlichen möchtest, könntest du in Erwägung ziehen, eine Genehmigung von der Société d’Exploitation de la Tour Eiffel (SETE) einzuholen. Diese Genehmigung wird in der Regel mit einer Gebühr verbunden sein, erlaubt dir aber, deine Fotos legal zu nutzen. Dies kann besonders interessant sein, wenn du die Bilder für kommerzielle Zwecke benötigst.

6. Fotografie anderer Pariser Wahrzeichen

Paris bietet viele weitere ikonische Motive, die ebenfalls nachts wunderschön aussehen und keine urheberrechtlichen Probleme verursachen. Die Kathedrale Notre-Dame, der Arc de Triomphe oder die Pont Alexandre III sind nur einige Beispiele für alternative Motive, die du fotografieren kannst, ohne dich um rechtliche Einschränkungen sorgen zu müssen.

Mit diesen Tipps kannst du sicherstellen, dass du tolle Erinnerungen an deinen Besuch in Paris festhältst, ohne das Risiko einer Urheberrechtsverletzung einzugehen. Es gibt viele kreative Wege, den Eiffelturm und die Stadt der Lichter ins rechte Licht zu rücken – selbst ohne das direkte Fotografieren der beleuchteten Turmstruktur.

Fazit: Eiffelturm nachts fotografieren

Den Eiffelturm nachts Fotografieren mag auf den ersten Blick wie eine harmlose, sogar unverzichtbare Aktivität erscheinen, wenn man in Paris ist. Doch wie wir gesehen haben, gibt es gute Gründe, warum das Fotografieren und besonders die Veröffentlichung solcher Bilder rechtlich problematisch sein kann. Die Lichterinstallation des Eiffelturms ist ein urheberrechtlich geschütztes Kunstwerk, das nicht ohne Genehmigung genutzt werden darf. Wer diese Regel ignoriert, läuft Gefahr, rechtliche Konsequenzen zu erleben, die von einer Abmahnung bis hin zu hohen Geldstrafen reichen können.

Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, wie du den Eiffelturm und seine nächtliche Schönheit dennoch festhalten kannst, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen. Ob durch kreative Fotografie von entfernten Aussichtspunkten, das Nutzen der blauen Stunde oder das Einfangen der Pariser Atmosphäre in Spiegelungen – die Stadt bietet zahlreiche Gelegenheiten, beeindruckende Bilder zu machen, die du bedenkenlos teilen kannst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es wichtig ist, sich der rechtlichen Rahmenbedingungen bewusst zu sein, bevor man den Eiffelturm nachts fotografiert und die Bilder veröffentlicht. Mit dem richtigen Wissen und ein wenig Kreativität kannst du sicherstellen, dass deine Erinnerungen an Paris nicht nur schön, sondern auch rechtlich unbedenklich sind. So kannst du deine Reise genießen und die einzigartigen Momente in der Stadt der Lichter festhalten, ohne dich später über mögliche Konsequenzen sorgen zu müssen.

2 Kommentare

  1. Beleuchtungs-Unternehmen Sete: Es ist nicht ganz so, wie Sie schreiben. Verboten ist das keineswegs, sondern man braucht vielmehr die Einwilligung des Rechteinhabers für eine Veröffentlichung. Ich habe das nicht ausprobiert, aber es könnte sein, dass der Rechteinhaber ein Entgelt für seine Einwilligung beansprucht. Ein Rechteinhaber muß aber die Veröffentlichung nicht grundsätzlich verbieten. Vielmehr ist anzunehmen, dass er daran interessiert ist, die Veröffentlichung schadenerregernder Bild zu verhindern, jedoch solche Bilder zuzulassen, die seine Leistung (für das Ansehens des Eiffelturms und sein eigenes) hervorheben und damit eine gewisse Werbung für seine Idee und sein Gestaltungspotential für ähnliche zukünftige Aktionen zu betreiben. Also vorher anfragen, aber nicht unrechtmäßig einfach veröffentlichen. Ähnliches gilt übrigens auch für die Pyramide im Hof des Louvre…

    1. So in der Art hatte ich es ja auch geschrieben. Es geht nicht um das Fotografieren, sondern um die Veröffentlichung der Bilder vom beleuchteten Eifelturm. Sicherlich kann man vorher entsprechend nachfragen, wenn man die Fotos veröffentlichen möchte.

      Wäre durchaus mal interessant zu erfahren, was da so die Kosten wären.

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