Immer wieder benötigst du im Leben Lichtbilder von dir, die gewissen Ansprüchen genügen müssen. Dies ist beispielsweise bei der deutschlandweiten Neuerstellung des Führerscheins der Fall, wo ein aktuelles Lichtbild, also Führerscheinfoto, gefordert wird, das maximal drei Monate alt sein soll.
In der heutigen Zeit, wo jeder über ein Smartphone verfügt, kannst du diese Bilder ganz einfach selbst machen. Auf diese Weise hast du unendlich viele Versuche. Zudem hast du die Sicherheit, dass das Foto für den Führerschein letztendlich deinen Erwartungen entspricht und du nicht wie ein Verbrecher aussiehst.
In diesem Artikel verrate ich dir ein paar Kniffe und gebe dir Tipps an die Hand, mit deren Hilfe du ein Führerscheinfoto machen kannst. Zuerst aber klären wir die Frage, ob du ein Führerscheinfoto überhaupt selbst aufnehmen darfst und welche Richtlinien eingehalten werden sollen.
Legen wir los!
Inhalt
Darf man Führerscheinfotos überhaupt selbst aufnehmen?
Die einfache Antwort auf die Frage, ob du ein Führerscheinfoto selbst aufnehmen darfst, lautet ja. Wenn du alle wesentlichen Kriterien und Vorgaben erfüllst, ist es unwichtig, ob du, ein Freund oder ein Fotograf das Bild aufgenommen hat.
Wie macht man richtige Führerscheinfotos selbst?
Offizielle Lichtbilder für den Führerschein, Reisepass oder mittlerweile sogar die Krankenkassenkarte müssen biometrisch sein. Dies erleichtert deine Identifikation erheblich. Hierfür muss das Foto folgende Kriterien erfüllen:
- die Aufnahme muss frontal erfolgen
- deine Augen müssen sich genau in der Mitte des Bildes befinden, die Nase liegt auf der senkrechten Mittellinie
- dein Gesichtsausdruck muss neutral sein
- der Hintergrund darf keine Gegenstände oder Muster aufweisen
- das Bild muss ideal ausgeleuchtet sein
- es dürfen keine Gegenstände vor dem Gesicht sein
- die Maße von Kopf und Bild müssen stimmen
7 Tipps, damit die Bilder gelingen
Jene Punkte klingen möglicherweise nach vielen Anforderungen, aber mit ein wenig Vorbereitung kannst du diese leicht umsetzen. Gehen wir deine Möglichkeiten schrittweise durch:
Schlichte Ortswahl
Suche dir einen Ort mit einem einfarbigen, hellen Hintergrund. Dabei sollten weder Pflanzen noch Tiere oder Gegenstände sichtbar sein. Auf eine Tapete solltest du ebenfalls verzichten. Es kann sich anbieten, ein weißes Bettlaken über einem Schrank zu drapieren.
Tipp: Je größer dein Abstand zu dem Hintergrund ist, desto unschärfer wird dieser aufgenommen. Etwaige Unebenheiten in der Tapete sind somit auf dem Lichtbild nicht mehr sichtbar.
Indirekte Beleuchtung
Die Beleuchtung deines Gesichtes sollte keinerlei Schatten werfen und das gesamte Bild gut ausleuchten. Es darf weder zu dunkel sein, noch sollten Reflexionen sichtbar sein. Hierfür bietet sich indirektes Licht an. Beispielsweise eignet sich ein bewölkter Tag ideal für eine Aufnahme im Freien.
Im Innenraum bietet sich eine Softbox an. Alternativ kannst du dich tagsüber gegenüber eines großen Fensters positionieren. Dabei ist es wichtig, dass die Sonne nicht direkt durchs Fenster scheint, um eine indirekte Beleuchtung zu erreichen. Ein bewölkter Tag ist auch hier vorteilhaft.
Kleidung
Zwar sind auf einem Führerscheinfoto wenige Kleidungsstücke sichtbar, allerdings dürfen sich auf diesen keine Abzeichen oder Orden befinden. Wenn du ein Kopftuch tragen solltest, beachte bitte, dass dein gesamtes Gesicht frei ist. Sonnenbrillen, Masken etc. haben auf dem Lichtbild nichts verloren.
Kameraeinstellung und -position
Nun sind alle Vorbereitungen getroffen und die eigentliche Aufnahme kann beginnen. Bitte hierzu einen Bekannten oder positioniere die Kamera mittels Stativs und Selbstauslöser, um ein geeignetes Foto zu machen. Einfacher geht es zu zweit und macht auch mehr Freude.
Beachte beim Fotografieren folgende Regeln: Stelle die maximale Bildqualität ein. Reduzieren geht im Nachhinein immer. Positioniere die Kamera recht nahe am Gesicht. Hierdurch nutzt du die Tiefenunschärfe und musst du im Nachhinein nicht viel Umgebung wegschneiden, wodurch die Auflösung hoch bleibt.
Dein persönlicher Fotograf oder dein Stativ sollten dabei ebenfalls keinen Schatten auf dich oder dein Gesicht werfen. Deaktiviert den Blitz der Kamera, um Schatten und Reflexionen zu vermeiden.
Neutraler Gesichtsausdruck
Wichtig ist jetzt, dass die Kamera auf Höhe deines Gesichts positioniert wird und du gerade und frontal in die hochkant ausgerichtete Kamera blickst. Deine Augen sollten dabei möglichst in der Mitte des Bildes sein und deine Nase auf der senkrechten Mittelachse liegen.
Tipp: Diverse Kameras bieten Hilfslinien beim Fotografieren an. Soeben ist der Zeitpunkt gekommen, diese zu nutzen.
Blicke entspannt in die Kamera. Deine Augen müssen dabei offen und dein Mund geschlossen sein. Ein leichtes Lächeln ist möglich. Besser ist allerdings ein neutraler Gesichtsausdruck.
Passendes Format
Letztendlich muss das biometrische Bild 35 mm x 45 mm groß und randlos sein. Dein Kopf sollte zwischen Scheitel und Kinn 32 mm bis 36 mm messen. In der Regel werden die meisten Bilder auch akzeptiert, wenn die vollen Gesichtsmaße 27 mm nicht unter- oder 40 mm nicht überschreiten.
Tipp: Das Bundesinnenministerium bietet auf der Infoseite der Bundesdruckerei genaue Hinweise samt Beispielen an. Auf diversen Seiten kannst du eine Schablone herunterladen, um dein Bild vor dem Drucken ideal auszurichten.
Wenn du ein bisschen Ahnung beim Nachbearbeiten hast, kannst du mit wenigen Klicks einen Weißabgleich machen. Auf diese Weise wird die Farbechtheit erhöht und etwaige dunkle Stellen verschwinden.
Tipp: Beachte beim Überarbeiten aber, dass du dein Gesicht weder retuschierst noch entfremdest, da es sich dann um eine Fälschung handeln könnte.
Beim Drucken solltest du Wert auf eine hohe Qualität legen. Ausdrucken kannst du das Bild beispielsweise mit deinem eigenen Drucker zuhause auf Fotopapier. Alternativ bieten diverse Drogerien das Drucken vor Ort an. Dort kannst du das Lichtbild teilweise auch ausrichten. Zudem ist das Bestellen online möglich. Die Bilder werden dir dann entweder nach Hause geliefert oder du kannst sie in einer Filiale abholen.