Du möchtest Pilze fotografieren und weißt nicht so genau, worauf du achten musst? Dann bist du hier genau richtig! Wenn im Herbst das Wetter kühler und feuchter wird, vermehrt Nebel durch die Wälder ziehen, dann wachsen auch wieder die Pilze. In dem nun geradezu mystisch wirkenden Wald laden sie dich mit ihren vielfältigen Form- und Farbvarianten ein, gefunden und fotografiert zu werden.
Die folgenden Tipps versetzen dich in die Lage, beeindruckende und faszinierende Fotos dieser märchenhaften Waldbewohner anzufertigen.
Das Motiv Pilz
Wenn du Pilze fotografieren möchtest, ist der Herbst natürlich die geeignetste Jahreszeit. Der überaus fotogene Fliegenpilz lässt sich bei entsprechend feuchtem Wetter allerdings bereits schon im Sommer blicken.
Um die Magie der Pilze fotografisch einzufangen, sind keine weiten Reisen notwendig. Schon im nahen Wald am Stadtrand oder sogar in Parks kannst du fündig werden.
Pilze sind überdies recht dankbare Motive. Sie laufen nicht weg und stehen auch bei Wind fest an ihrem Platz. Aber es kommt auf deine Fähigkeiten und deine Geduld an, hervorragende Fotos zu machen.
Welche Ausrüstung benötigst du zum Pilze fotografieren?
- Digitale Spiegelreflex- oder spiegellose Systemkamera mit Vollformat oder APS-C-Sensor
- Standard-Zoom, wenn du dich als Neuling in der Pilz-Fotografie ausprobieren willst
- lichtstarkes Makroobjektiv, wenn du schon Erfahrung hast
- ein stabiles Stativ mit fein einstellbarem Kugelkopf
- Bohnen- oder Reissack als Unterlage für die Kamera
- Fern- oder Selbstauslöser
- faltbarer Aufheller und Abschatter oder alternativ weißer und schwarzer Karton
- Unterlage zum Knien
- Fotorucksack
- wettergerechte Kleidung
Wo findest du deine Motive?
Wenn du Pilze fotografieren möchtest, musst du sie natürlich auch finden. Pilze wachsen sehr gerne an feuchten und dunklen Stellen, die überdies recht unzugänglich sein können. Hast du ein Motiv entdeckt, schaue es dir genau von allen Seiten an. Wäge ab, aus welchem Blickwinkel es am besten wirkt. Finde bei diesem Prozess die fotogene Seite deines Pilzes, beziehe aber auch schon den Hintergrund und das Licht mit in deine Bildidee ein.
Diffuses Licht oder sogar leichter Nebel bieten dir den größten Gestaltungsfreiraum und oftmals die schönsten Farben. An bewölkten Tagen bist du außerdem unabhängig von der Tageszeit, da die Sonne keinen direkten Einfluss auf deine Bilder hat.
Pilze fotografieren: So machst du beeindruckende und faszinierende Fotos
Du kennst nun die „Schokoladenseite“ deines Pilzes oder der Pilzgruppe. In deine Überlegungen ist eingeflossen, ob du die Umgebung in die Bildgestaltung einbeziehen willst. Nimm in diesem Fall dein Foto im Weitwinkel-Bereich deines Zoom-Objektivs auf. Sollte das Umfeld deines Pilzes nicht so fotogen sein, dann stelle dein Motiv frei.
Nutze dafür den Tele-Bereich oder dein Makroobjektiv. Öffne die Blende so weit, bis der Hintergrund unscharf erscheint, der Pilz aber noch eine ausreichende Schärfentiefe besitzt. Den Fokus solltest du auf die Vorderseite des Schirms legen.
Die beste Sicht auf den Pilz ist meistens die tiefe Bodenperspektive. Nicht immer genügen dafür die Einstellmöglichkeiten des Stativs. In diesem Fall kannst du die Kamera auf einen Bohnen- oder Reissack beziehungsweise direkt auf ein Tuch am Boden legen. Das klappbare Display ermöglicht dir eine gute Kontrolle aller Bildparameter.
Die Kamera sollte stabil liegen, wenn du sie über den eingebauten Selbstauslöser oder den angeschlossenen Fernauslöser bedienst. Achte darauf, dich während der Belichtung nicht zu bewegen. Deine Körperbewegung könnte sich bei längeren Belichtungszeiten über den weichen Waldboden übertragen und das Foto verwackeln.
Die Einstellungen an deiner Kamera solltest du so wählen:
- ISO 100
- Dateiformat RAW
- Belichtung: Zeitautomatik oder manuell
Mit diesen Werten erzielst du die qualitativ besten Ergebnisse.
Die Belichtung der Fotos solltest du so knapp einstellen, dass helle Bereiche nicht überbelichtet werden. Du kannst bei manchen Kameras zur Kontrolle ein Zebra-Muster aktivieren, welches dich vor Überbelichtung warnt. Oder du schaltest dir das Histogramm auf dem Display dazu. Die abgebildete Kurve sollte in der Mitte der Anzeige liegen.
Sind die Kontraste sehr hoch, kannst du versuchen, die Schatten des Motivs mit dem Reflektor aufzuhellen und helle Bereiche abzudunkeln.
Die Bearbeitung deiner Pilzfotos
Hast du deine Bilder im JPEG-Format aufgenommen, dann wurden sie bereits in der Kamera automatisch optimiert und komprimiert abgespeichert. Du kannst sie natürlich trotzdem später in einem Bildbearbeitungsprogramm verändern, die Qualität wird dadurch aber bei jedem Speichern etwas schlechter.
Das Dateiformat RAW bietet den größten Spielraum in der Bearbeitung der Fotos. Du benötigst dafür eine spezielle Software, den RAW-Konverter. Alle Bearbeitungen, die du hier durchführst, speichert die Software verlustfrei ab.
Beim Ausarbeiten solltest du Weißabgleich, Kontrast und Tonwerte sowie die Farbgebung deinen Vorstellungen gemäß anpassen. Wenn du jetzt noch nicht ganz zufrieden bist, kannst du zusätzlich partielle Bereiche bearbeiten. Schärfe die Bilder etwas nach und entferne störende Elemente wie Sensorflecken. Auch der Bildausschnitt lässt sich jetzt noch etwas optimieren.
Entdecke die Natur beim Pilze fotografieren
Deinen Fotos der Pilze wird man es nicht ansehen, ob du sie in einem weit entfernten Nationalpark oder in dem Wäldchen unweit deines Zuhauses gemacht hast. Das sollte dich motivieren, loszugehen und die mystische Welt der Pilze für dich und die Betrachter deiner Bilder zu entdecken.